Die Bedeutung der Streuobst-
wiesen für Tiere und Pflanzen

Streuobstwiesen stellen einen sehr vielfältigen Lebensraum dar. Bäume
verschiedenen Alters stehen nebeneinander darunter Grünland, mal beweidet
mal gemäht. An alten Bäumen findet sich zudem häufig morsches, totes Holz,
Astabbrüche und Baumhöhlen. Diese Vielfalt an Kleinststrukturen innerhalb
der Wiese führt in direkter Folge zu einer immensen Vielfalt an Arten. In Streuobst-
wiesen leben sowohl Arten der lichten Wälder als auch des offenen Feldes.

So konnten über 450 Pflanzenarten in Streuobstwiesen nachgewiesen werden.
Zahlreiche Gräser aber auch Wiesen-Kerbel, Wiesen-Flockenblume, Wiesen-
Schaumkraut, Margerite, Acker-Witwenblume, Wiesenstorchschnabel, Scharfer
Hahnenfuß, Weißklee und viele Arten mehr bilden typischerweise die Krautschicht.
In der Baumschicht stehen meist Apfel-, Birn- und Kirschbäume aber auch
Zwetschgen- sowie Walnußbäume unterschiedlichster Sorten zu etwa 80 bis
120 pro Hektar zusammen.

Im Wurzelbereich der Bäume leben unter anderem Igel, Blindschleichen, Erdkröten
und verschiedene Regenwurm-Arten. Der häufig mit Flechten und Moosen
bewachsenen Stamm bietet Lebensraum und Nahrung für Käfer, Asseln und
zahlreiche weitere Gliederfüßer. In Baumhöhlen wohnen Grünspecht, Wendehals,
Steinkauz oder Gartenrotschwanz, manchmal auch ein Gartenschläfer, eine
Haselmaus oder Fledermäuse wie die Abendsegler. Im Kronenbereich nisten
verschiedene Singvögel. Mäusebussard und Turmfalke nutzen die Bäume als
Ansitz bei der Jagd. Eine große Zahl von Insekten ernährt sich von den Blättern
der Bäume.

Der Reichtum an Blüten lockt vor allem im Frühjahr eine Vielfalt an Bestäubern
in die Streuobstwiese. Insgesamt 320 verschiedene Tierarten konnten in
Streuobstwiesen festgestellt werden. Die größte Artenzahl findet sich unter den
Wirbellosen (Insekten, Spinnentiere und Würmer) und den Vögel.

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